Wie gehen wir mit Angst um?

Die uneingestandene Angst ist sehr weit verbreitet, aber diese ungewollte Angst sitzt in jeder Bewegung , sie hat uns fest im Griff. Angst lässt uns gefühlstaub werden. Wir leben in Angst vor unseren Gefühlen und entwickeln Strategien, wie wir sie uns vom Leibe halten.

Wenn wir unsere Ängste kennen und ausdrücken, wäre ein guter Anfang gemacht. Ehrliches Eingestehen der Angst, daraus entsteht Mut, Mitteilungsbereitschaft und Klarheit.

Es ist ein unausgesprochenes Ideal, dass der Mensch angstfrei zu sein hat, wir wollen es nicht benennen

Deswegen haben wir auch viele andere Ausdrücke für Angst : nervös, angespannt, gestresst (wer sagt schon gerne „ich habe Angst“!)

Das ursprüngliche Wort Angst bedeutet „Enge“, diese Enge spüren wir oft im Brustraum, wir können nicht frei atmen. Das erkennen wir daran, wie es sich anfühlt, wieder aufatmen zu können, wenn die angstvolle Situation vorbei ist.

Aber meistens wissen wir, welche Ängste wir etwa haben und erkennen die verschiedenen Qualitäten. Wenn wir z.B. ein leichtes Lampenfieber haben, spüren wir auch eine Anspannung und eine damit erhöhte Konzentration. Dadurch ergibt diese Angst in diesem Moment einen Sinn. Diese Angst ist aber eher eine leise Anspannung, die nicht unangenehm sein muss.

Mit zunehmender Anspannung blockieren wir uns, wir fühlen uns eingeengt, bis hin zur Panik, als höchste Form der Angst. Wir verlieren unsere Souveränität und unser gewohntes Selbstvertrauen, wir fühlen uns hilflos. Das kann bis dahin gehen, dass man sich in der Situation ganz und gar zu verliert und nicht mehr man selbst zu sein schein, z.B. die Sprache verliert. Besonders in traumatischen Situationen, in denen man emotional und kognitiv überfordert ist, fühlen sich so an. In diesen Situationen tritt ein Identitätsverlust ein und wir ziehen uns zurück.

Wir verhalten uns ggf. kindlich, suchen bei Menschen Rat, die es auch nicht besser wissen-Beziehungen können also Angst verstärken oder sie helfen auch Angst zu bewältigen. Angst verändert unser Selbsterleben und verändert unser Beziehungserleben.

In einer Angstsituation haben wir oft Fantasiebilder, die auf eine katastrophale nähere oder fernere Zukunft gerichtet sind. Meistens sind es sogar Fantasiesplitter begleitet von Sätzen wie „ich kann das nicht, alles ist aus, ich falle durch, ich halte es nicht mehr aus…“

Angst  geht auch oft einher mit dem Gefühlt von Gesichtsverlust und Verlust des Selbstwertes.

Diese Bilder der Angst, diese Fantasien der Angst, werden normalerweise projiziert und sie werden auch delegiert. Es sind Bilder vom Verschlungen werden, vom Eingesogen werden, vom Aufgefressen werden. Etwa durch ein Tier.

Ein Angstzustand muss aber nicht nur aus einer äußeren Bedrohung oder aus einer Angstfantasie oder Angsttraum entstehen. Veränderungen im Körper können auch Angst auslösen- z.B. Krankheit- wir sind dann in unserer Identität verunsichert, wir fühlen uns nicht mehr so kompetent im Umgang mit dem Leben, reagieren ängstlicher als sonst.

Alle Ängste zeigen uns, dass in irgendeiner Form unserer Identität und damit unserem Ich, unserem Weiterleben, Gefahr droht.

Es geht nicht einfach darum, die Angst zu vermeiden, es geht darum, ihren Sinn zu erfahren, um sie nutzen zu können.

Angstfreiheit gibt es nicht!! Sie gehört, wie jedes Gefühl, zum Menschen.

Es geht um den Umgang mit der Angst und ebenso mit den Themen Scham, und Schuld…(gehören zum gleichen Emotionsfeld)

Der Gegenpol ist die Hoffnung-

 „Emotionsfeld: Angst- Mut- Hoffnung“

Die Freude, die Inspiration, die Hoffnung – das sind die Gegenpole. Wir fangen an zu Vertrauen und fühlen uns getragen.

Zusammengefasst ist es wichtig, dass wir uns die Angst ganz ehrlich eingestehen, sie zulassen und hinschauen, vielleicht sogar mit ihr sprechen! Dann entsteht daraus Mut, Mitteilungsbereitschaft und Klarheit. Wir können uns an unsere Vertrauenspersonen wenden, die sehr hilfreich sein können.

Dies gibt Hoffnung und lässt und getragen fühlen.

( Gabrielle Roth und Verena Kast haben mich inspiriert, die Texte sind teilweise aus ihren Büchern)

Alles Liebe, sendet

Martina

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