Wir denken vielleicht, dass es schwer ist, Menschen zu vergeben, die uns in schwierige und schwer zu ertragende Situationen gebracht haben.
Aber weißt Du, was noch viel schwieriger ist? Sich selbst zu vergeben!
Warum empfinde ich denn überhaupt sowas wie Scham und Schuld? Das kann ich nur empfinden, wenn ich mir selbst etwas vorwerfe.
Es geht nämlich nicht um Schuld und es geht auch nicht darum, dass es in Ordnung ist, was möglicherweise schlimmes geschehen ist. Es geht aber darum, es anzunehmen und nicht dagegen anzukämpfen. Denn es gehört zu meinem Leben und auch zu meiner seelischen Entwicklung. Alles ist richtig, so wie es ist und war, sonst wäre ich heute nicht die, die ich bin.
Wenn ich mir selbst nicht vergebe, dann bleibt mein Herz auch dafür verschlossen, anderen zu vergeben . Vergebung ist nie an Bedingungen geknüpft, sondern ich akzeptiere mich und meine Vergangenheit voll und ganz, alle Urteile, die ich über mich und über andere gefällt habe.
Mein Kummer wird aus Angst geboren und ich gestatte ihm, sich von selbst aufzulösen, indem ich lerne aufs Leben und Geführtsein zu vertrauen. Dann fühle ich mich verbunden und nicht alleine.
Vergebung geschieht aus dem Herzen mit Hilfe der Gnade. Sie findet im Inneren statt. Wir schauen unsere verletzte Seite an, die sich zeigen darf. Wenn wir uns mit unserer Seele verbinden, dann können wir eine andere Perspektive einnehmen (einige von Euch kennen das schon aus der Übung „Deep understanding“ beim Salutogeneseweg)
Sicherheit ist eine Illusion. Nichts ist sicher im Leben. Aber wenn wir vertrauen, dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind, egal was passiert.
Den Weg der Vergebung zu gehen, ist ein tiefer, befreiender Prozess. Wir können uns nur selbst die Erlaubnis dazu geben, diesen Weg zu gehen. Niemand anderes kann uns diesen abnehmen. Vergebung ist Teil unseres inneren Wachstums.
Ich spüre gerade, wenn ich mich damit verbinde mir selbst zu vergeben, dass mir ganz leicht ums Herz wird und ich tanzen will !
Alles Liebe
Eure
Martina